Stellungnahme für S-Bahn-Verlängerung nach Rangsdorf
Nachdem die negative Nutzen-Kosten-Analyse die S-Bahn-Verlängerung nach Rangsdorf nicht empfiehlt, hat die Gemeinde Rangsdorf dazu eine ganz andere Ansicht dargelegt. In einem Schreiben an den VBB, an den Minister für Infrastruktur und Landesplanung Guido Beermann und den Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke nimmt Bürgermeister Klaus Rocher Stellung zu der Analyse.
Zuvor waren am 27. April verschiedenste Argumente ausgetauscht worden. Im Rahmen einer Bauausschusssitzung waren auch Bürgermeister Michael Schwuchow und Gemeindevertreter*innen aus Blankenfelde-Mahlow zu Gast im Rangsdorfer Rathaus. Die Untersuchung wurde von der Firma Intraplan Consult GmbH realisiert, deren Vertreter den Anwesenden Einblicke in die Bewertung gab.
Die Stärkung von Bus und Bahn muss vorangetrieben werden. Nur so lässt sich eine Verkehrswende verwirklichen. Um die Verantwortlichen zum Umdenken anzuregen, wurde eine Stellungnahme der Gemeinde Rangsdorf zur Nutzen-Kosten-Untersuchung einstimmig von der Gemeindevertretung am 9. Mai beschlossen.
Viele Faktoren sind in den Schlussbericht zur Nutzen-Kosten-Untersuchung eingeflossen, die im Rahmen des Infrastrukturprojektes „i2023 – Mehr Schiene für Berlin Brandenburg“ von der VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH beauftragt wurde. Einige davon jedoch sind nach Ansicht der Gemeinde Rangsdorf nicht korrekt.
So ist beispielsweise mit deutlich höheren Einwohnerzahlen zu rechnen, als für die Untersuchung angenommen worden sind. Der Zuwachs durch die Entwicklung des Bücker-Geländes wurde beispielsweise nicht berücksichtigt.
Der Zubringerverkehr wurde ebenfalls zu wenig bedacht. Durch die stündlich verkehrende Buslinie zwischen Rangsdorf und Königs Wusterhausen werden die Gewerbegebiete entlang dieser Strecke an den SPNV angebunden.
Die B96 verzeichnet immer mehr Autoverkehr. Eine attraktive Bahnanbindung würde die Bundesstraße unmittelbar entlasten. Eine verbesserte Anbindung des Gewerbegebietes in Dahlewitz durch die S-Bahn würde ebenfalls Verkehr auf der B 96 reduzieren.
Wenn mehr Verkehr auf die Schiene verlagert wird, werden durch ICE und Güterzüge die Zeitfenster für den Verkehr der Regio-Züge eingeschränkt. Deshalb wäre das dritte Gleis ab Rangsdorf, in dem Fall für die S-Bahn, besonders wichtig.
gez. Rocher
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