Ausbau der Dresdner Bahn bis 2029
Rangsdorfer*innen, die mit der Bahn fahren oder in der Nähe der Bahngleise wohnen, werden in den kommenden Jahren einige Herausforderungen meistern müssen. Grund dafür ist der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Dresden innerhalb des europäischen Korridors von der Ostsee bis zur Adria.
Am 23. November fand im großen Saal des Seehotels Berlin-Rangsdorf eine Einwohnerversammlung statt, bei der die DB Netz AG über die geplanten Arbeiten im Planungsabschnitt im Bereich Rangsdorf informierte, um eine frühzeitige Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Die rund 150 Anwesenden erfuhren die Details der geplanten Maßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen.
Projektleiter Martin Ludwig von der DB Netz AG kündigte an, dass es aufgrund der Baumaßnahmen zu einer Streckensperrung mit Schienenersatzverkehr kommen wird. Zwischen Rangsdorf und Wünsdorf soll die Sperrung für 18 Monate vom zweiten Quartal 2028 bis Ende 2029 erfolgen. Wie lange die Strecke zwischen Rangsdorf und Blankenfelde gesperrt werden muss, steht noch nicht fest. Dort werden lediglich 2,2 Kilometer der Strecke erneuert.
Bevor der Abschnitt zwischen Blankenfelde und Wünsdorf im Jahr 2029 wieder in den Betrieb gehen kann, muss eine Eisenbahnüberführung am Zülowkanal gebaut werden. Außerdem ist der Neubau der Straßenüberführung Pramsdorf geplant. Dafür soll der bisherige Bahnübergang voraussichtlich von Oktober 2026 bis Dezember 2027 gesperrt werden. Der Baustellenverkehr auf der Westseite der Bahn soll dann schon über den neuen Nord-Süd-Verbinder rollen.
Am Reihersteg wird eine Personenunterführung für Fuß- und Radverkehr gebaut, die die Ostseite Rangsdorfs mit dem neuen Wohngebiet BUC-36 und der neuen Oberschule verbindet. Zudem wird eine Moorstelle südlich von Pramsdorf auf einer Länge von 350 Metern aufwendig saniert.
Der Tief-, Ober-, Kabeltiefbau und die Entwässerung sowie Erneuerung der Oberleitungsanlage und der Neubau der Telekommunikationsanlagen auf einer Länge von 6.860 Metern ist ebenfalls erforderlich.
Für Erschütterungen und Lärm werden Gutachten erstellt, aus denen sich die notwendigen Maßnahmen ableiten lassen. Während der Bauarbeiten wird es – teilweise auch nachts – zu Belastungen für Anwohnende kommen, denen dann zeitweise Ersatzwohnraum angeboten werden soll.
Das Planfeststellungsverfahren soll von 2024 bis 2026 erfolgen und bietet Gelegenheit für Einwendungen. Einige Anwesende äußerten direkt ihre Bedenken, insbesondere zum Lärm- und Erschütterungsschutz. Es wurde gefordert, den Schienenersatzverkehr mit Bussen besser als beim letzten Mal zu organisieren. Der Baustellenverkehr wurde thematisiert und nach der Entwicklung des östlichen Bahnhofsgeländes gefragt. Bürgermeister Klaus Rocher erläuterte auf Nachfrage, dass sich die Gemeinde an dem Bau der Straßenüberführung Pramsdorf beteiligen und den Bau der Personenunterführung am Reihersteg finanzieren muss. Für beide Maßnahmen sollen Fördermittel beantragt werden.
Der Ausbau der Strecke Berlin-Dresden sorgt für eine schnellere Verbindung zwischen Berlin und Dresden. Die Fahrzeit wird mit dem Ausbau der Gesamtstrecke von 124 auf 80 Minuten bei einer Geschwindigkeit der Züge von 200 km/h verkürzt. Zugleich wird damit die Anbindung der Häfen von Ost- und Nordsee zum Mittelmeer und dem Schwarzen Meer verbessert.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet:
bauprojekte.deutschebahn.com/p/berlin-dresden
Anfragen können per E-Mail an gestellt werden.
gez. Rocher
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