Gutachten soll Forderung nach S-Bahn-Verlängerung unterstützen

In ihrer letzten Sitzung vor der Kommunalwahl hat die Rangsdorfer Gemeindevertretung den Weg geebnet, um den Einsatz der Gemeinde für eine S-Bahn-Verlängerung von Blankenfelde-Mahlow nach Rangsdorf wieder zu beleben. Mehrheitlich wurde beschlossen, den Bürgermeister damit zu beauftragen, eine gutachterliche Stellungnahme zur Nutzen-Kosten-Untersuchung auf den Weg zu bringen.

Nachdem die negative Nutzen-Kosten-Analyse im vergangenen Jahr die S-Bahn-Verlängerung nicht empfohlen hatte, äußerte die Gemeinde Rangsdorf dazu ihre Bedenken. In einem Schreiben an den VBB, an den damaligen Minister für Infrastruktur und Landesplanung Guido Beermann und den Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke nahm Bürgermeister Klaus Rocher Stellung zu der Analyse. Eine konkrete Reaktion auf die bemängelten Annahmen für die Ermittlung von Nutzen und Kosten erhielt die Gemeinde nicht.

Dabei bestehen erhebliche Zweifel an der Aussagekraft der Untersuchung, die den Zuzug nach Rangsdorf und auch den Zubringerverkehr durch die neue Busanbindung an Königs Wusterhausen nicht realistisch betrachtet hat.

Dass die Gemeinde Rangsdorf ein großes Interesse an der Verlängerung des S-Bahn hat, liegt auch am zunehmenden Autoverkehr auf der B96. Aber auch dies wird vom Brandenburger Infrastrukturministerium nicht anerkannt. Nach den Ermittlungen dieses Ministeriums sei der Verkehr in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Eine attraktive Bahnanbindung würde die Bundesstraße unmittelbar entlasten. Eine verbesserte Anbindung des Gewerbegebietes in Dahlewitz durch die S-Bahn würde ebenfalls den Verkehr auf der Bundesstraße reduzieren.

Die Stärkung von Bus und Bahn muss für eine dringend notwendige Verkehrswende vorangetrieben werden. Um die Verantwortlichen zum Umdenken anzuregen, soll eine gutachterliche Stellungnahme zur Nutzen-Kosten-Untersuchung nun die Forderung nach einer S-Bahn-Verlängerung unterstützen und die Position der Gemeinde stärken.

gez. Rocher